Berufswettbewerb 2025

Fünf Gewinner und eine Medaille
„Wer Freude an der Arbeit hat, ist im Herzen schon belohnt.“ – besser könnte man die
sachsen-anhaltinischen Finalisten nicht beschreiben. Fünf engagierte Auszubildende
fanden sich, um unser Bundesland beim Berufswettbewerb der Grünen Berufe im Haus
Düsse (NRW) zu vertreten. Diese Reise beginnt nur, wer zu über 100 % hinter seiner
Leidenschaft steht.
Aber kurz zurück zum Anfang: Bereits im März fanden die ersten Vorentscheide
innerhalb der Berufsschulen für die Ausbildungsberufe in Land-, Tier- und
Forstwirtschaft statt. Dort wurden die Schüler auf Berufstheorie und Allgemeinwissen
geprüft. Die 12 Besten aus jedem Bereich waren eingeladen, am Landesentscheid in der
LLG Iden teilzunehmen. Dort konkurrierten sie zusätzlich in verschiedensten
Praxisaufgaben. Aber wer durfte daraufhin zum Finale antreten? Ben-Erik König (LW),
Sophie Großmann und Lena Steffen (TW) sowie Jack Sommer und Fiona Teitz (FW)
präsentierten ihr überdurchschnittliches Können und zeigten, wie es richtig geht. Somit
wussten wir von der Landjugend Sachsen-Anhalt – das sind sie, die nehmen wir mit!
Innerhalb der Vorbereitungszeit für das große Finale im Juni konnten wir spüren,
welche Leidenschaft für die grünen Berufe in diesen fünf jungen Menschen steckt. Es
wurde gelernt, gefragt, geübt und viel miteinander geredet. Dabei konnten wir
erkennen, welch großartiges Team wir aufgebaut hatten, da natürlich auch ganz viel
Freude im Spiel war. Denn auch ein Beitrag auf dem Länderabend müsste vorbereitet
werden – standesgemäß für Schüler natürlich knapp zwei Tage davor. Aber sei’s drum,
am Ende hat alles genauso funktioniert, wie wir es uns wünschten. Denn der
Berufswettbewerb ist keine Veranstaltung, um Konkurrenz zwischen den Regionen
oder gar den Schülern aufzubauen, sondern es geht um viel mehr: Verbindungen
schaffen, fremde Strukturen kennenlernen, Spaß haben. Und dieser Spaß war definitiv
gegeben.
Damit Ben, Sophie, Lena, Jack und Fiona sich nicht fremd in NRW fühlen, haben sich
unser Geschäftsführer Nikolas und das ehemalige Vorstandsmitglied Felix bereiterklärt, die fünf
ins Haus Düsse zu begleiten, um jederzeit unterstützen zu können. (Ich habe mir sagen
lassen, dass die Unterstützung meist aus abendlichen Zusammenkünften bestand, bei
denen die verrücktesten Geschichten ausgetauscht wurden.) Aber auch darum geht es
in der Landjugend: Wir wollen Gemeinschaften bilden – Freundschaften, die vielleicht
ein ganzes Leben lang halten und wenn wir das auch nur einmal schaffen, dann haben
wir unser Ziel erreicht. Denn das Leben im ländlichen Raum ist nicht immer einfach,
aber es ist immer attraktiv und vor allem lebenswert, wenn man Menschen hat, mit
denen es geteilt werden kann. Deshalb ist es unser Ziel, diese jungen Menschen
zusammenzubringen, wie es auch immer wieder beim Berufswettbewerb (Landes-
sowie Bundesebene) passiert. An den vier Abenden des Finales wurden einige Kontakte
geknüpft, welche hoffentlich für eine lange Zeit halten. Auch innerhalb des
Landjugendverbands Sachsen-Anhalt wurde eine Gruppe geschaffen, welche sich
immer gemeinsam an das Finale in NRW zurückerinnern wird.
Zurück zum eigentlichen Ereignis: Unsere fünf Finalisten waren nur eine Handvoll von
knapp 100 Teilnehmern und natürlich gaben sie immer ihr Bestes. Es müssen nicht nur
praktisch alle Handgriffe sitzen, sondern auch ganz viel Köpfchen muss von den jungen
Menschen mitgebracht werden. Im Haus Düsse ließen die Tests zur Berufstheorie und
dem Allgemeinwissen unsere Kandidaten ziemlich schwitzen, aber die folgenden
Präsentationsaufgaben, welche Themen der Zukunft, der Gesellschaft und des
Klimawandels abdeckten, wurden ohne Probleme gemeistert.
Während Ben sich mit Kälbern, Pflanzen und Traktoren herumschlagen musste, haben
Sophie und Lena Weidezäune gezogen und Futterrationen berechnet. Jack und Fionas
Arbeiten hingegen wurden wortwörtlich unter die Lupe genommen. Denn bei den
Forstwirten zählt jeder Millimeter. Wir sind überaus glücklich darüber, dass mehrere
Ausbilder unsere beiden Forstwirte den Weg nach NRW auf sich genommen haben, um
ihre Schützlinge ganz persönlich zu unterstützen.
Diese Wertschätzung zeigt, wie stark die Gemeinschaft innerhalb der Grünen Berufe
sein kann und was unsere Nachwuchskräfte den auszubildenden Betrieben bedeuten.
Deshalb möchten wir uns noch einmal bei allen Ausbildungsbetrieben bedanken,
welche ihre Lehrlinge auf verschiedenste Arten unterstützt haben, damit sie ein Teil
von diesem Ereignis sein können. Auf vielen Anlagen wurde zusätzlich (auch während
der Arbeitszeit) geübt und vorbereitet, außerdem gab es für Fragen immer ein offenes
Ohr. DAS ist Ausbildung und das ist der richtige Weg, wenn wir in der Land-, Tier- und
Forstwirtschaft engagierte sowie fähige Fachkräfte benötigen. Die Betriebe legen den
Grundstein für gute Mitarbeiter und Führungskräfte. Junge Menschen müssen
mitgenommen und motiviert werden. Denn mit außergewöhnlichen Auszubildenden,
wie wir sie im Rahmen des BWBs kennenlernen durften, können wir viel erreichen. Sie
sind immer mit Leidenschaft bei der Sache gewesen und machen ihren Beruf zur
Berufung. Die Strapazen eines Wettbewerbes nimmt nur jemand auf sich, der auch die
nötige Überzeugung hat.
Aus diesem Grund gibt es aus Sachsen-Anhalt gleich fünf Gewinner. Ben, Sophie, Lena,
Jack und Fiona haben gezeigt, was in ihnen steckt. Sie sind die besten Auszubildenden
aus unserem Bundesland. Sie haben drei Berufsstände vertreten, welche von der
Gesellschaft oft übersehen werden, aber sie haben sich dafür entschieden, zu tun, was
ihnen die meiste Freude bringt. Sei es die Arbeit mit Tieren, Pflanzen und Maschinen
oder auch die Tatsache, dass dies im Einklang mit der Natur geschieht. Wir sind
unfassbar stolz auf diese Leistung.
Aber woher kommt die eine Medaille? Wie schon beschrieben, wurden unsere
Auszubildenden großartig vorbereitet, sei es durch den Betrieb oder das Camp in Iden,
außerdem kämpften sie sich auch allein durch diverse Fachliteratur und Zeitschriften,
um auf dem neuesten Stand zu sein. Dabei scheint Eine von fünf Kandidaten besonders
viel Zeit investiert zu haben und zusätzlich gab es sicher den ein oder anderen Funken
Glück. Denn wir können mit Stolz verkünden, dass Sophie Großmann zweitbeste
Tierwirtin aus ganz Deutschland ist! Sie setzte sich gegenüber der Konkurrenz durch
und nur wenige Punkte trennten sie vom ersten Platz. Sophie gehört damit zu den
sogenannten Bundessiegern und darf sich auf weitere Veranstaltungen freuen, wie eine
offizielle Ehrung im Rahmen des Deutschen Bauerntages oder einer Einladung auf die
Grünen Woche in Berlin.
Trotz der geringen Anzahl an Teilnehmern aus Sachsen-Anhalt können wir bereits seit
mehreren Berufswettbewerben in Folge Bundessieger stellen. Somit wurden vor zwei
Jahren Jasmina Neumann (LW) und Jessica Unger (TW) geehrt. 2019 war auch die
Tierwirtin Astrid Müller auf dem Treppchen zu sehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sachsen-Anhalt in den Punkten Freude,
Gemeinschaft und Ausbildung ganz vorn dabei ist und anderen Bundesländern in
nichts nachsteht.
Wir bewegen das Land – gemeinsam!
- Jasmina Neumann -










